Biotechnologe
Seit alters her nutzt der Mensch biotechnologische Verfahren zur Herstellung von Wein, Bier, Brot und Käse. So profitierte er lange von den segensreichen Eigenschaften der Mikroorganismen wie etwa Saccharomyces cerevisiae (Bäckerhefe) oder Lactobacillus bulgaricus (Milchsäurebakterium), ohne etwas über diese Mikroorganismen zu wissen. Auf dem ganzen Globus ist die Biotechnologie ein Innovationsfeld, das immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Enzyme sind wertvolle
Werkzeuge der
Biotechnologie. Sie begegnen uns täglich: Sie stecken in Wasch- und
Reinigungsmitteln, in Zahnpasta, Shampoos und natürlich auch in vielen
Lebensmitteln. Sie sind bei Herstellung und Verarbeitung zahlreicher
Produkte beteiligt, Papier, Textilien, Leder und inzwischen auch bei
der Gewinnung von Biotreibstoffen. Die Fortschritte in Bio- und
Gentechnologie, Genetik und Molekularbiologie haben die
Einsatzmöglichkeiten für Enzyme deutlich erweitert.
Das Prinzip einer
Bioraffinerie ist
vergleichbar mit dem einer Erdölraffinerie, in der anstatt Erdöl
Biomasse in einzelne Fraktionen oder Komponenten getrennt wird.
Bioraffinerien ersetzen vor allem Erdöl als wichtigen Rohstoff der
chemischen Industrie. Daneben gibt es durch die Vielzahl der
verschiedenen chemischen Verbindungen in der Biomasse auch neue
Anwendungsmöglichkeiten.
Das Konzept der Bioraffinerie mit einer ganzheitlichen und hochwertigen
Nutzung der Biomasse befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. In
Ansätzen ist dieses Konzept aber bereits umgesetzt, z. B. bei der
Herstellung von Zucker, Bioethanol und Biodiesel, wo ebenfalls versucht
wird Neben- bzw. Koppelprodukte hochwertig zu nutzen. Bisher können
jedoch nicht alle Inhaltsstoffe von Pflanzen für die
Biokraftstoffproduktion, geschweige denn für die Erzeugung von
Grundstoffen für die chemische Industrie genutzt werden. Holzstoffe wie
Lignin und andere Bestandteile der pflanzlichen Zellwände stören
beispielsweise den Gärungsprozess und müssen zuvor durch die Zugabe von
katalysatorischen Enzymen aufgeschlossen werden.
Bei Biologika
(engl.: biologicals) handelt es sich um Substanzen,
die mit moderner Biotechnologie unter hohem technologischen Aufwand und
Entwicklungsmethoden produziert werden.
Sie sollen gezielt in die Vorgänge des Körpers eingreifen.
Hergestellt werden Proteine (inklusive monoklonaler Antikörper) und
Nukleinsäuren
(DNA, RNA wie Antisense-RNA, sowie Antisense-Oligonukleotide). Diese
können in der Diagnostik aber auch für die Therapie, so zum Beispiel in
der
Krebsbekämpfung eingesetzt werden.
Die Herstellung kann prinzipiell
mit Hilfe von tierischen oder pflanzlichen Organismen geschehen.
Biologika können von Mikroorganismen (z.B. rekombinante
Escherichia coli
oder Hefekulturen), Zelllinien von Säugetieren, sowie
von Pflanzen (Pflanzliche Gewebekultur) in Bioreaktoren hergestellt
werden. Wenn sie mit Hilfe kompletter genetisch
veränderter Pflanzen produziert werden (Pflanzenbiotechnologie),
bezeichnet
man sie als Pharmapflanzen.
Patente werden auf
Erfindungen
erteilt,
die neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich
anwendbar sind. Der Patentinhaber erhält das Recht, die Benutzung der
patentierten Erfindung anderen Personen und Unternehmen zu verbieten
oder gegen Lizenzgebühr zu gestatten.
Bei Patenten im Bereich der Biotechnologie spricht man von
"Biopatenten". Konkret verbergen sich dahinter Patente auf Impfstoffe,
auf Diagnostika oder aber auch in Bereichen, die Pflanzen und Tiere
berühren.
sind biotechnologisch erzeugte, protein- basierte Nachahmer- Arzneistoffe, die nach dem Ablauf der Patent- zeit eines Originalwirk- stoffs ..hier weiterlesen.
Nach dem prognostizierten Ende des Erdöl-Zeitalters noch in diesem Jahrhundert drängen fast täglich Meldungen über neue Ansätze alternativer Technologien zur Energiegewinnung an die Öffentlichkeit ..hier weiterlesen.